Verhalten nach operativen Eingriffen
Bei
einem operativen Eingriff im Mund- und Kieferbereich kommt es immer zu einer
Zahnfleisch- und Knochenwunde, die in der Regel schnell und komplikationslos
abheilt. Dennoch können Beschwerden nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden.
Die häufigsten sind:
- Schmerzen sind bis
zu einem gewissen Grad eine normale Begleiterscheinung und treten v.a. beim
Nachlassen der Lokalanästhesie auf.
- Schwellungen, insbesondere in den ersten 48 Stunden nach aufwändigen Zahnentfernungen oder
grösseren operativen Eingriffen.
- Nachblutungen treten
selten und insbesondere bei Risikopatienten auf. Bei Patienten mit
Blutverdünnung werden allenfalls vor dem Eingriff gemeinsam mit dem zuständigen
Hausarzt geeignete Massnahmen getroffen.
- Kieferklemme tritt vor
allem nach Weisheitszahnentfernungen auf und klingen in der Regel nach einigen
Tagen wieder ab.
- Überempfindliche
Zahnhälse verschwinden normalerweise nach spätestens 4 – 6 Wochen, in seltenen
hartnäckigen Fällen müssen die Zahnhälse durch Auftragen eines Fluoridlackes
„desensibilisiert“ werden.
Damit
der Heilungsprozess optimal ablaufen kann und die Beschwerden auf ein Minimum
reduziert werden können, empfiehlt es sich, folgende Vorsichtsmassnahmen
einzuhalten:
- In
den ersten Stunden nach einem operativen Eingriff ist häufig die Fahrtüchtigkeit eingeschränkt. Benutzen
Sie vorsichtshalber die öffentlichen Verkehrsmittel oder lassen Sie sich in der
Praxis abholen.
- Kühlen Sie in den
ersten beiden Tagen nach dem Eingriff regelmässig die Wange auf der behandelten
Seite (Sie erhalten von uns nach dem Eingriff ein Cold Pack). Dadurch werden mögliche Schwellung deutlich verringert sowie die Nachschmerzen gesenkt.
- Vermeiden
Sie Alkohol und Rauchen mindestens in den ersten Tagen nach dem
Eingriff, da dadurch die Wundheilung deutlich beeinträchtigt werden kann.
- Häufiges
Ausspülen des Mundes v.a. in den ersten drei Tagen nach dem Eingriff kann die
Blutgerinnung stören. Deshalb bitten wir Sie, mindestens am ersten Tag nicht zu spülen und während den ersten 2-3 Tagen den Mund nur vorsichtig zu
spülen. Schwenken Sie dazu die Spüllösung (erhalten Sie von uns nach dem
Eingriff) ohne Druck im Mund hin und her. Nach dem Zähneputzen sollten Sie die
Zahnpasta nur ausspucken.
- Eine
saubere Mundhöhle beschleunigt die Heilung! Reinigen Sie die Zähne vorsichtig mit einer Handzahnbürste
(vermeiden Sie elektrische Zahnbürsten in der ersten Woche nach dem Eingriff), umgehen Sie aber das Wundgebiet
aufgrund der Verletzungsgefahr.
- Meiden Sie
Wärme
(Sonneneinstrahlung, Sauna, Dampfbäder, warme Umschläge etc.) in den ersten drei
Tagen nach dem Eingriff, weil dadurch eine Schwellung gefördert werden kann.
- Essen und
Trinken
Sie erst wieder nachdem die Wirkung der Lokalanästhesie nachgelassen hat.
Weiche, flüssige und kühle Kost ist in der ersten Zeit nach dem Eingriff zu
bevorzugen.
- Vermeiden
Sie schwere körperliche Arbeit in den ersten paar Tagen nach dem
Eingriff und betreiben Sie idealerweise keinen Sport, da die Gefahr einer
Nachblutung und zunehmenden Schwellung besteht.
- Im
Falle einer Nachblutung sollten Sie
während mindestens 15 – 30 Minuten fest auf einen sterilen Gazetupfer beissen (erhalten Sie von uns nach dem
Eingriff), den Kopf hochlagern und das Wundgebiet von aussen kühlen.
- Nehmen
Sie nur die von uns verschriebenen
Medikamente gemäss Besprechung ein. Vermeiden Sie die zusätzliche Einnahme
von selber besorgten Medikamenten, da eventuell die Blutgerinnung
beeinträchtigt werden kann.
In
folgenden Fällen sollten Sie sich aber vorsichtshalber vor dem geplanten
Nachkontrolltermin (i.d.R. eine Woche nach dem Eingriff) bei uns melden:
- Nicht stillbare Nachblutungen
- Zunehmende oder neu auftretende Schmerzen und/
oder Schwellung drei Tage nach dem Eingriff
- Fieber über 38⁰
Bitte zögern Sie nicht, uns bei Unklarheiten zu
kontaktieren. Wir helfen Ihnen gerne weiter.